Inspiration




Helga Pohlen schafft aus keramischen Materialien Plastiken und Reliefs im figuralen wie im gegenstandslosen Bereich. Die Form entsteht aus der Idee meist intuitiv, ohne Entwurfzeichnung oder Modell. Ist eine Form gefunden, folgen erste Bemalung mit eingefärbten Engoben und Brand. Darauf die endgültige Farbgebung und der abschließende zweite Brand. In diesem Fertigungsprozess entsteht ein Werk, das in seiner Erscheinung vorzeitlichen Kultfiguren, Votivgaben etc. vergleichbar wird. Wichtiges Element ist die scheinbare Einfachheit, die sich in der Reduktion der Formen auf das Wesentliche ausdrückt. Helga Pohlen hat eine Vorliebe für symbolträchtige Formen wie das Kreuz, das Quadrat, die Spirale, den Kreis o.ä., die weithin den Kanon der Ausdrucksmittel bestimmen. In ihren figurativen Arbeiten betont sie oft das Individuum. Sie entwickelt einfache Zeichen, die das vertraute Bild der Wirklichkeit, z.B. das Menschenbild, stilisiert zeigen. Stimmungen, Gefühle oder eine bestimmte Geisteshaltung kommen durch bewusste oder unbewusste Gesten und Körperhaltungen zum Ausdruck. Der menschliche Körper an sich ist ein Symbol.

Helga Pohlen verleiht Ihren Figuren menschenähnliche, körperliche und geistige Eigenschaften. Die Wichtigkeit der Einzelfigur lässt Interpretationen mit ihr beginnen. Sie bleibt Schlüssel für die Gestaltung des Zusammenlebens, für die Harmonie und Kontroverse. Die sich schnell verändernde Umwelt mit ihren verschiedensten Erscheinungsformen wird als ein sich schnell bewegendes Phänomen erlebt, das oft durch konträr wirkende Kräfte und Strömungen gekennzeichnet ist.

Dies fordert für die kognitive Orientierung die Konfrontation mit neuen Gedanken, die Herausforderung sich von der eigenen Denkungsart zu lösen und sich neuartigen Ideen zu stellen und Veränderungen zu erkennen.

Kunstkritik(Auszug)
anlässlich der Ausstellung "Schachfaszinationen" in Oberhausen von:
Franz P. Schwenk, Kunsthistoriker, Dortmund